Mit einer Größe von 9.251 km², 240 km von Osten nach Westen und 100 km von Norden nach Süden, ist Zypern nach Sizilien und Sardinien die drittgrößte Insel im Mittelmeer. Sie liegt am östlichsten Ende des Mittelmeerbeckens, am Knotenpunkt zwischen Europa, Afrika und Asien, 65 km südlich der Türkei, 96 km westlich von Syrien, 385 km nördlich von Ägypten und 328 km westlich von Israel. Die strategische Lage der Insel hat in ihrer anhaltenden Entwicklung zu einem internationalen Geschäfts- und Investitionszentrum eine wichtige Rolle gespielt.
Zwei Gebirgsketten, die Troodos-Gebirgskette und die Keryneia-Gebirgskette, erstrecken sich von Osten nach Westen über die Insel, geteilt durch die zentrale Messaoria.-Ebene.
Die dicht bewaldete Troodos-Gebirgskette im Südwesten ist ein kuppelförmiges Hochland, welches durch die höchste Spitze der Insel, dem Mount Olympus beherrscht wird, 1.953 m über dem Meeresspiegel. Das gesamte Troodos-Massiv nimmt etwa die Hälfte der Inseloberfläche ein und stellt das größte Vorkommen an Ophiolith-Gestein weltweit dar. Diese einzigartige Gebirgskette besteht aus Teilen der oberen Erdkruste, emporgestoßen aus dem Ur-Meeresboden vor vielen Millionen von Jahren. Sie ist von großem Interesse für Geologen und erlaubt Zugang zu geologischen Schichten, die sonst unter dem Meer verborgen bleiben würden.
Die schmalere Keryneia-Gebirgskette im Norden, hauptsächlich aus Kalkstein, erhebt sich bis zu 1.024 m und ist auch als Pentadaktylos- oder Fünf Finger-Berg bekannt. Sie besteht aus einer Reihe von größtenteils allochthonen Sedimentformationen, aus der Zeit von Perm bisMittelmiozän. Karpassia, der nordöstliche Teil der Kette, stellt eine Fortsetzung des Pentadaktylos-Berges dar, bestehend aus Hügeln, Hängen und Tälern, frei von Aufwölbungen und anderen tektonischen Eigenschaften.
Die zentrale Messaoria-Ebene hat ein flaches Relief und wurde während einer erst sehr kurz zurückliegenden Epoche geformt (Holozän).
In Zypern gibt es viel alluvialen und fruchtbaren Boden. Anbaufähiges Land in Zypern macht 46,8 % der Gesamtfläche der Insel aus. Flüsse bilden sich jahreszeitlich und fließen nur nach starkem Regen.
Zypern ist die wärmste Insel im Mittelmeerraum. Die Tagesdurchschnittstemperatur im Juli und August liegt zwischen 29°C im zentralen Flachland und 22°C im Troodos-Gebirge. Die durchschnittliche Höchsttemperatur in diesen Monaten liegt bei 36°C im Flachland und 27°C im Troodos. Die Winter sind mild.
In Zypern erfreut man sich jedes Jahr an durchschnittlich 300 Sonnentagen und die Regensaison beschränkt sich auf die Zeit zwischen November und März. Schnee kommt im Flachland und im nördlichen Bereich von Keryneia nur selten vor, wohingegen er jeden Winter im Troodos-Gebirge, in 1.000m Höhe, von Anfang Dezember bis Mitte April, fällt.
Die Küste Zyperns hat Einbuchtungen und Felsen im Norden und lange sandige Strände und zahlreiche Buchten im Süden. Die nördliche Küstenebene ist mit Oliven- und Johannisbrot-Bäumen bedeckt, mit der steilen Kalkstein-Gebirgskette Pentadaktylos im Hintergrund. Im Süden bedecken Kiefern, Zwergeichen, Zypressen und Zedern das ausgedehnte Troodos Massiv. Siebzehn Prozent der Insel sind Waldfläche. Zwischen den beiden Gebirgsketten liegt die fruchtbare Messaoria-Ebene.
Die Flora Zyperns ist einzigartig und stellt ein wirklich hervorragendes botanisches Erbe dar. Mit ca. 1.800 Blütenpflanzenarten, von denen 8 % nur auf der Insel zu finden sind, ist es ein Paradies für Botaniker.
Die Ankunft von Tieren auf der Insel hat Zoologen lange fasziniert. Es heißt, dass die ersten Tiere Zwerg-Flusspferde und Elefanten waren, die nach Zypern schwammen. Abgesehen von einigen Arten von Maus- und Spitzmausarten blieben sie die einzigen Bewohner der Insel bis zur Ankunft des Menschen. Die heutige Fauna Zyperns beinhaltet 25 Säugetierarten, 26 Amphibien- und Reptilienarten, 365 Vogelarten (obwohl nur 115 Arten auf der Insel brüten) und eine große Vielfalt an wirbellosen Tieren, während das Küstenwasser der Insel 197 Fischarten und verschiedenartigen Arten von Krabben, Schwämmen und Stachelhäutern Schutz bietet.
Das größte Wildtier, welches man auf der Insel heute findet, ist der Mufflon (Ovis orientalis ophion), eine seltene Art der, auf der Insel einzigartigen, Bergziege. Sie wird streng geschützt, und ihr Bestand hat sich, fast vom Aussterben bedroht, auf zurzeit ca. 2.000 Tiere erholt. Es ist das Symbol der Republik Zypern und wird auf ihren Münzen verwendet.
Jedes Jahr ist Zypern Zwischenstation von Millionen von Zugvögeln zwischen Europa und Afrika, welches schon seit Homerischen Zeiten beobachtet worden ist. Die Vögel werden durch die zwei Salzseen der Insel bei Larnaka und Akrotiri angezogen.
Zu den anderen Saisonbesuchern der Insel gehören Grün- und Karet-Schildkröten (Chelonia mydas und Caretta caretta), welche jedes Jahr zu den sandigen Stränden der Insel schwimmen, um ihre Eier abzulegen. 1978 wurde ein erfolgreiches Erhaltungsprojekt begonnen, um diese zwei Arten zu schützen. Das Programm, das einen Brutplatz einschließt, ist ein Vorzeigemodel im Mittelmeerraum.
Laut Daten des Statistischen Dienstes des Finanzministeriums, belief sich die Gesamtbevölkerungszahl Zyperns Ende 2009 auf 892.400, von denen 75,4% (672.800) der christlichen griechisch-zyprischen Gemeinschaft angehören und griechisch sprechen.
Von den Übrigen gehören 10% (89.200) der moslemischen türkisch-zyprischen Gemeinschaft an und sprechen türkisch; 14,6% (130.400) sind ausländische Arbeitskräfte, die in Zypern wohnen.
Während die Mehrheit der griechisch-zyprischen Gemeinschaft Mitglieder der autokephalen griechisch-zyprischen Orthodoxen Kirche Zyperns ist, sind 1 % Mitglieder der armenischen, Maronitischen und lateinischen Kirchen. Im Zuge der Bestimmungen der 1960-Verfassung entschieden sich diese religiösen Minderheiten dafür, als Mitglieder der griechisch-zyprischen Gemeinschaft betrachtet zu werden.
Griechisch und Türkisch sind die Amtssprachen. Englisch ist sehr verbreitet, aber auch andere Sprachen werden heutzutage immer beliebter.
Die Hauptstadt Zyperns ist Lefkosia (Nikosia) mit einer Bevölkerung von 315.400. Sie liegt ungefähr in der Mitte der Insel und ist ebenso Regierungssitz als auch Hauptgeschäftszentrum.
Lefkosia hat die unwillkommene Auszeichnung, die einzige geteilte Hauptstadt der Welt zu sein. Seit der türkischen Invasion von 1974 ist ihr nördlicher Teil unter Besetzung und wird vom Süden durch eine von den Vereinten Nationen kontrollierte Pufferzone getrennt.
Die zweitgrößte Stadt auf der Insel ist der wichtigste Handelshafen von Lemesos (Limassol) im Süden der Insel, auch ein populärer Urlaubsort, mit einer Bevölkerung von 230.800.
Die Küstenstadt Larnaka im Südosten hat eine Bevölkerung von 134.400 und ist der zweite Handelshafen der Insel und auch ein wichtiges Reiseziel. Im Süden der Stadt liegt der internationale Flughafen von Larnaka.
Pafos im Südwesten mit einer Bevölkerung von 77.800 ist ein sich schnell entwickelnder Urlaubsort und beheimatet den zweiten internationalen Flughafen der Insel.
Im türkisch besetzten Gebiet war Ammochostos (Famagusta) im östlichen Teil der Insel das Zentrum der Tourismusbranche vor 1974. Andere wichtige Städte, die auch unter türkischer Besetzung stehen, sind Morfou im Nordwesten und Keryneia im Norden.